Was kostet die Entsorgung von Erdaushub?

Was kostet die Entsorgung von Erdaushub?

Erdaushub entsteht in vielen Bauprojekten, sei es beim Aushub einer Baugrube für ein neues Gebäude oder bei Straßenbauarbeiten. Doch was passiert mit diesem Erdaushub und was sind die damit verbundenen Kosten? Wir beleuchten hier die unterschiedlichen Aspekte und Faktoren, die die Kosten für die Entsorgung von Erdaushub beeinflussen.

1. Was ist Erdaushub? Erdaushub bezeichnet im Allgemeinen den überschüssigen Boden, der bei Bauarbeiten anfällt. Dieser Boden muss je nach Art und Beschaffenheit entsprechend entsorgt oder verarbeitet werden. Unter dem Abfallschlüssel AVV 170504 ist er als "Boden und Steine" klassifiziert.

2. Kostentreiber bei der Entsorgung Die Kosten für die Entsorgung von Erdaushub können je nach verschiedenen Faktoren stark variieren:

  • Qualität des Bodens: Kontaminierte Böden, z.B. mit Schadstoffen oder Altlasten, können erheblich teurer in der Entsorgung sein als unbelasteter Boden.

  • Entfernung zur Deponie oder Verwertungsstelle: Je näher das Bauvorhaben an einer geeigneten Entsorgungsstelle liegt, desto geringer sind die Transportkosten.

  • Menge des Erdaushubs: Größere Mengen können Mengenrabatte oder günstigere Konditionen bei der Entsorgung ermöglichen.

3. Durchschnittliche Kosten In vielen Regionen liegen die Preise für die reine Entsorgung von unbelastetem Erdaushub zwischen 5 und 30 Euro pro Tonne. Bei belastetem Material können die Kosten jedoch schnell auf 50 bis 150 Euro pro Tonne oder mehr steigen.

Beispiel: Bei einem mittelgroßen Bauvorhaben fallen 200 Tonnen unbelasteter Erdaushub an. Bei einem Entsorgungspreis von 20 Euro pro Tonne würden die Entsorgungskosten insgesamt 4.000 Euro betragen.

4. Verwertung als Kostensenker Anstatt den Erdaushub auf einer Deponie zu entsorgen, kann er oft auch verwertet werden, z.B. in Landschaftsbau-Projekten oder als Füllmaterial. Dies kann die Entsorgungskosten erheblich senken.

Beispiel: Eine Baufirma benötigt Mutterboden für ein Bauprojekt. Der Mutterboden eines andere Bauprojekts wird hierfür genutzt. Statt den Boden auf einer Deponie zu entsorgen, kann der Boden trotz höherer Transportkosten günstiger wiederverwertet werden. Bei einem Einfamilienhaus mit einer Baugrube von 100m² können so ca. 30m³ Mutterboden günstiger verwertet werden. Wenn die Preisdifferenz 5€ ist, spart der Bauherr bereits 150€ Kosten in der Entsorgung.

5. Zusätzliche Kostenfaktoren Zu den direkten Entsorgungskosten können weitere Kosten hinzukommen, z.B. für:

  • Die Analyse des Bodens auf Schadstoffe
  • Den Transport des Erdaushubs
  • Miete von Containern oder Fahrzeugen

6. Einsparungstipps Um die Kosten für die Entsorgung von Erdaushub zu minimieren, kann es hilfreich sein:

  • Mehrere Angebote von Entsorgungsunternehmen einzuholen.
  • Den Auftrag frühzeitig erteilen, damit keine zusätzlichen Kosten entstehen.
  • Den Erdaushub vor Ort zu sieben oder zu behandeln, um ihn als verwertbares Material zu klassifizieren.

Fazit Die Entsorgung von Erdaushub kann je nach verschiedenen Faktoren unterschiedlich teuer sein. Durch eine sorgfältige Planung und die Prüfung von Verwertungsmöglichkeiten lassen sich jedoch oft erhebliche Kosten einsparen.

Tipp: Es ist immer ratsam, vor Beginn eines Bauvorhabens eine genaue Kalkulation der anfallenden Mengen und der damit verbundenen Kosten durchzuführen, um finanzielle Überraschungen zu vermeiden.


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