Bei Bauprojekten, sei es ein Neubau, ein Umbau oder die Anlage eines Gartens, fällt oft ein signifikanter Erdaushub an. Dieser Aushub besteht in der Regel aus Erde, Lehm, Sand oder anderen natürlichen Materialien. Doch wohin mit all dem Aushub? Hier sind einige Möglichkeiten, wie und wo Sie Ihren Erdaushub in Ihrer Nähe entsorgen können.
1. Fachbetrieb
Am einfachsten beauftragen Sie einen Fachbetrieb mit der Entsorgung Ihres Erdaushubes. Diese kennen die geltenden Vorschriften und den wirtschaftlichsten Entsorgungsweg.
Häufig bieten auch Erdbauunternehmen die Entsorgung des Erdaushubes an. Diese kennen jedoch meist nur die Entsorgungsmöglichkeiten in der Nähe, was nicht immer die Wirtschaftlichste ist.
2. Recyclinghof oder Deponie:
In fast jeder Stadt oder Gemeinde gibt es Recyclinghöfe oder Deponien, die Erdaushub annehmen. Diese sind ideal für kleine Mengen Erdaushub geeignet. Meist lehnen diese jedoch größere Mengen ab, da de Deponieraum knapp ist und eine Verwertung über ein Entsorgungsunternehmen wirtschaftlich und zumutbar ist. Informieren Sie sich vorab über die Annahmebedingungen und Kosten.
3. Containerdienst:
Viele Firmen bieten spezielle Container zur Erdaushubentsorgung an. Dies ist besonders praktisch, wenn es sich um kleine Mengen handelt und die Verladung lange dauert. Achten Sie darauf, einen Container in der richtigen Größe zu wählen und vergleichen Sie Preise.
4. Aushub als Füllmaterial anbieten:
Manchmal benötigen andere Bauherren Erdaushub als Füllmaterial. Über die Erdaushubbörse von Erdbaron können Sie Ihren Erdaushub anbieten. In seltenen Fällen findet sich ein Abnehmer. Wenn der Transportweg nicht zu groß ist, kann dies eine günstige Alternative sein.
Vorsicht: Wenn Sie die Schadstofffreiheit nicht mit einer Deklarationsanalyse belegen können und sich im Nachgang herausstellt, dass der Boden belastet war, haften Sie uneingeschränkt. Eine Belastung ist in den seltensten Fällen sichtbar. Oft handelt es sich um geogene, also natürliche Hintergrundbelastungen wie Arsen oder Sulfat.
Bitte beachten Sie, dass ab dem 1.8.2023 die neue Ersatzbaustoffverordnung gilt. Der Einbau von Erdaushub an einer anderen Stelle muss den Behörden gemeldet und gemäß §23 EVB in das Erstbaustoffkataster eingetragen werden.
5. Erdaushub im eigenen Garten verwenden:
Wenn es möglich ist, können Sie den Erdaushub auch im eigenen Garten verwenden, beispielsweise um Unebenheiten auszugleichen, Beete zu erhöhen oder einen Teich anzulegen.
Wichtige Tipps:
- Achten Sie darauf, dass Ihr Erdaushub nicht mit Schadstoffen oder Fremdmaterialien verunreinigt ist. Dies kann die Entsorgung erschweren und zu höheren Kosten führen.
- Bei größeren Bauprojekten ist es ratsam, im Voraus zu planen, wie und wo der Erdaushub entsorgt wird. Erstellen Sie ein Abfallverwertungskonzept.
- Denken Sie immer an die Umwelt und versuchen Sie, den Erdaushub so weit wie möglich wiederzuverwenden oder zu recyceln.
Fazit:
Die Entsorgung von Erdaushub muss nicht kompliziert oder teuer sein. Mit ein wenig Recherche und Planung können Sie eine umweltfreundliche und kostengünstige Lösung für Ihr Bauprojekt finden. Egal, ob Sie den Erdaushub selbst verwenden, ihn weitergeben oder professionell entsorgen lassen – die Hauptsache ist, dass Sie verantwortungsbewusst und im Einklang mit lokalen Vorschriften und dem Naturschutz handeln.