Was ist eine Deklarationsanalyse?

Was ist eine Deklarationsanalyse?

Eine Deklarationsanalyse ist eine chemische Analyse zur abfallrechtlichen Einstufung bzw. Deklaration von Abfällen. Sie wird unter anderem auch geochemische Analyse oder geochemisches Gutachten genannt. In einzelnen Fällen wird auch der Bergiff "Bodenanalyse" verwendet, was häufig zur Verwechslung mit einem Baugrundgutachten oder auch geotechnisches Gutachten genannt führt.

Regelwerke
Bei der geochemischen Deklarationsanalyse wird der Gehalt von definierten, chemischen Parametern (Bestandteilen) bestimmt. Welche Parameter analysiert werden, hängt vom jeweiligen Regelwerk ab, nach welchem geprüft wird. Nach welchem Regelwerk zu prüfen ist, hängt maßgeblich davon ab, an welches Regelwerk die Entsorgungsstelle gebunden ist.
TIPP: Bei der Wahl des Regelwerks macht es Sinn vorab zu prüfen, welche Entsorgungswege potenziell in Frage kommen.

Beispiel:
Wenn der Erdaushub auf einer Deponie entsorgt werden soll, sollte der Erdaushub nach der Deponie-Verordnung geprüft werden, da die Deponie diesem Regelwerk unterliegt. Wird der Erdaushub aber beispielsweise in einem Steinbruch entsorgt, unterliegt dieser in aller Regel einer Verordnung zur Verwertung von Abfällen. In Baden-Württemberg wäre dies die Verwaltungsverordnung Boden (kurz: VwV Boden)

Parameter
Welche Parameter analysiert werden, hängt vom jeweiligen Regelwerk ab. Beispielsweise sind bei der Entsorgung auf einer Deponie (Deponieverordnung) andere Parameter zu prüfen, als bei einer Verwertung nach VwV Boden oder Eckpunktepapier. Manche Parameter werden jedoch in (fast) allen Regelwerken untersucht. Hierzu zählen beispielsweise die Schwermetalle.
TIPP: Sofern mehrere Entsorgungswege in Frage kommen, die unterschiedlichen Regelwerken unterliegen, macht es häufig Sinn bei der Deklarationsanalyse die Untersuchung nach beiden Regelwerken vorzunehmen. So lässt sich eine erneute Probenahme und erneute Wartezeit vermeiden, wenn einer der beiden Entsorgungswege plötzlich nicht mehr zur Verfügung steht. Außerdem sind die Kosten meist deutlich geringer, das deckungsgleiche Parameter nur einmal abgeprüft werden müssen und für beide Regelwerke herangezogen werden.

Eluat und Feststoff
Bei einer Deklarationsanalyse werden die Werte vieler Parameter sowohl im Eluat als auch im Feststoff untersucht. Im Eluat sind Stoffe nachweisbar, die sich "ausschwemmen lassen". Bei der Untersuchung des Feststoffs hingegen können auch Bestandteile nachgewiesen werden, die nicht "mobil" sind.

Grenzwerte
Die Grenzwerte der einzelnen Parameter richten sich nach dem entsprechenden Regelwerk. In fast allen Regelwerken wird nach Klassen unterschieden. Jede Klasse hat eigenen Grenzwerte. Wird einer der Grenzwere überschritten, ist der Abfall in der Auswertung der nächst höheren Klasse zuzuordnen.

Klassen
Je nach Regelwerk gibt es verschiedene Klassen. Bei der Deponieverordnung wird beispielsweise nach Deponieklassen unterschieden. Sie sind in römischen Zahlen, numerisch fortlaufend und werden mit "DK" für Deponieklasse abgekürzt.
Beispiel: DKI, DKII, DKIII

Bei der Verwertung von Erdaushub gilt in Baden-Württemberg beispielsweise die Verwaltungsverordnung Boden. Sie unterscheidet nach Einbauklassen. Für jede Einbauklasse gelten andere Grenzwerte. Bei der VwV sind die Klassen, nicht wie bei den Deponieklassen fortlaufend. Die Einbauklassen werden mit einem "Z" abgekürzt.

Beispiel: Z0, Z0*, Z0*IIIA, Z1.1, Z1.2, Z2

Auswertung
Bei der Auswertung der Deklarationsanalyse werden die ermittelten Parameter den Grenzwerten des entsprechenden Regelwerks gegenübergestellt. Durch die Auswertung wir so eine Klassifizierung vorgenommen.