Die DIN 1055-2 ist Teil der DIN-Normenreihe 1055, die sich mit den "Lastannahmen für Bauten" befasst. Speziell die DIN 1055-2 trägt den Titel "Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 2: Bodenkenndaten". Diese Norm liefert grundlegende Informationen und Werte, die für die Planung und Berechnung von Baukonstruktionen benötigt werden, insbesondere im Hinblick auf den Baugrund.
In dieser Norm werden die charakteristischen Kennwerte des Bodens definiert, die für statische Berechnungen und für die Dimensionierung von Fundamenten und anderen geotechnischen Bauwerken erforderlich sind. Dazu gehören zum Beispiel Angaben über die Wichte des Bodens, den Reibungswinkel, die Kohäsion, die Lagerungsdichte sowie über zulässige Bodenpressungen.
Die DIN 1055-2 ist dabei für Bauingenieure, Architekten, Geotechniker und alle anderen an der Planung und Ausführung von baulichen Anlagen Beteiligten von Bedeutung, da sie die technische Grundlage für die sichere und zweckmäßige Gestaltung von Bauwerken hinsichtlich der Interaktion mit dem Baugrund liefert. Sie stellt sicher, dass alle am Bau Beteiligten ein gemeinsames Verständnis von den Bodenkenndaten haben und diese in die Planung einbeziehen.
Ein Bauingenieur plant die Fundamente für ein neues Bürogebäude. Um die Lasten des Gebäudes sicher in den Untergrund abzutragen, benötigt er genaue Bodenkenndaten. Nach der DIN 1055-2 bestimmt er die Wichte des anstehenden Bodens, die für die Berechnung der Bodenpressung erforderlich ist. Er ermittelt auch den Reibungswinkel und die Kohäsion, um die Dimensionen der Fundamente zu berechnen und die Standsicherheit des Bauwerks zu gewährleisten. Die in der Norm festgelegten Werte ermöglichen es ihm, eine sichere und wirtschaftliche Lösung für das Fundamentdesign zu entwickeln, das den spezifischen Anforderungen des Baugrundes entspricht.