Was bedeutet BM-F3 | Bodenmaterial der Klasse F3 nach EBV?

Was bedeutet BM-F3 | Bodenmaterial der Klasse F3 nach EBV?

Bodenmaterial der Klasse BM-F3 ist nach der Ersatzbaustoffverordnung das Material mit den höchsten Belastungen, welches einer Verwertung zugeführt werden darf. Bodenmaterial, welches die Grenzwerte von BM-F3 überschreitet, ist gemäß Deponieverordnung (DepV) zu beseitigen. Deshalb gelten für die ordnungsgemäße Verwertung von BM-F3 hohe Anforderungen.







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Materialwerte für Bodenmaterial der Klasse BM-F3

Die Grenzwerte (Materialwerte) für Bodenmaterial der Klasse BM-F3 sind in der Anlage 1 in der Tabelle 3 der Ersatzbaustoffverordnung zu finden. Die Schadstoffe werden im Feststoff sowie im Eluat untersucht.

Die Materialklasse BM-F3 hat gegenüber den niedrigeren Materialklassen in den meisten Parametern signifikant höhere Grenzwerte. BM-F3 darf zudem Fremdbeimengungen von bis zu 50% Vol. aufweisen.

Parameter im Eluat und Feststoff

Tabelle 3
Materialwerte für Bodenmaterial und Baggergut
Tabelle für Grenzwerte Materialwerte BM-F3 nach Ersatzbaustoffverordnung (EBV)
1 Die Materialwerte gelten für Bodenmaterial und Baggergut mit bis zu 10 Volumenprozent (BM und BG) oder bis zu 50 Volumenprozent (BM-F und BG-F) mineralischer Fremdbestandteile im Sinne von § 2 Nummer 8 der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung mit nur vernachlässigbaren Anteilen an Störstoffen im Sinne von § 2 Nummer 9 der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung. Bodenmaterial der Klasse  BM-0 und Baggergut der Klasse BG-0 erfüllen die wertebezogenen Anforderungen an das Auf- oder Einbringen gemäß § 7 Absatz 3 der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung. Bodenmaterial der Klasse BM-0 und Baggergut der Klasse BG-0 Sand erfüllen die wertebezogenen Anforderungen an das Auf- oder Einbringen gemäß § 8 Absatz 2 der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung; Bodenmaterial der Klasse BM-0* und Baggergut der Klasse BG-0* erfüllen die wertebezogenen Anforderungen an das Auf- oder Einbringen gemäß § 8 Absatz 3 Nummer 1 der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung. 2 Bodenarten-Hauptgruppen gemäß Bodenkundlicher Kartieranleitung, 5. Auflage, Hannover 2009 (KA 5); stark schluffige Sande, lehmig-schluffige Sande und stark lehmige Sande sowie Materialien, die nicht bodenartspezifisch zugeordnet werden können, sind entsprechend der Bodenart Lehm, Schluff zu bewerten. 3 Die Eluatwerte in Spalte 6 sind mit Ausnahme des Eluatwertes für Sulfat nur maßgeblich, wenn für den betreffenden Stoff der jeweilige Feststoffwert nach Spalte 3 bis 5 überschritten wird. Der Eluatwert für PAK15 und Napthalin und Methylnaphtaline, gesamt, ist maßgeblich, wenn der Feststoffwert für PAK16 nach Spalte 3 bis 5 überschritten wird. Die in Klammern genannten Werte gelten jeweils bei einem TOC-Gehalt von V 0,5 %. 4 Stoffspezifischer Orientierungswert; bei Abweichungen ist die Ursache zu prüfen. 5 Bei Überschreitung des Wertes ist die Ursache zu prüfen. Handelt es sich um naturbedingt erhöhte Sulfatkonzentrationen, ist eine Verwertung innerhalb der betroffenen Gebiete möglich. Außerhalb dieser Gebiete ist über die  Verwertungseignung im Einzelfall zu entscheiden. 6 Der Wert 1 mg/kg gilt für Bodenmaterial der Bodenarten Sand und Lehm, Schluff. Für Bodenmaterial der Bodenart Ton gilt der Wert 1,5 mg/kg. 7 Bodenmaterialspezifischer Orientierungswert. Der TOC-Gehalt muss nur bei Hinweisen auf erhöhte Gehalte nach den Untersuchungsverfahren in Anlage 5 bestimmt werden. § 6 Absatz 11 Satz 2 und 3 der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung ist entsprechend anzuwenden. Beim Einbau sind Volumenbeständigkeit und Setzungsprozesse zu berücksichtigen. 8 Die angegebenen Werte gelten für Kohlenwasserstoffverbindungen mit einer Kettenlänge von C10 bis C22. Der Gesamtgehalt bestimmt nach der DIN EN 14039, „Charakterisierung von Abfällen – Bestimmung des Gehalts an Kohlenwasserstoffen von C10 bis C40 mittels  Gaschromatographie“, Ausgabe Januar 2005 darf insgesamt den in Klammern genannten Wert nicht überschreiten. 9 PAK15: PAK16 ohne Naphthalin und Methylnaphthaline. 10 PAK16: stellvertretend für die Gruppe der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) werden nach der Liste der US-amerikanischen Umweltbehörde, Environmental Protection Agency (EPA), 16 ausgewählte PAK untersucht: Acenaphthen,  Acenaphthylen, Anthracen, Benzo[a]anthracen, Benzo[a]pyren, Benzo[b]fluoranthen, Benzo[g,h,i]perylen, Benzo[k]fluoranthen, Chrysen, Dibenzo[a,h]anthracen, Fluoranthen, Fluoren, Indeno[1,2,3- cd]pyren, Naphthalin, Phenanthren und Pyren. 11 Bei Überschreitung der Werte sind die Materialien auf fallspezifische Belastungen zu untersuchen. 12 Bei Quecksilber und Thallium ist für die Klassifizierung in die Materialklassen BM-F0*/BG-F0*, BM-F1/BG-F1, BM-F2/BG-F2, BM-F3/BG-F3 der angegebene Gesamtgehalt maßgeblich. Der Eluatwert der Materialklasse BM-0*/BG-0* ist einzuhalten.

Zusätzliche Parameter

Tabelle 4
Zusätzliche Materialwerte für spezifische Belastungsparameter von Bodenmaterial und Baggergut.
Zusätzliche Materialwerte für nicht aufbereiteten Bauschutt (zu § 3 Absatz 1 Satz 3 Nummer 1, bei Hinweisen auf diese Schadstoffe anzuwenden).
Grenzwerte Materialwerte BM-F3 nach Ersatzbaustoffverordung EBV (Anlage 1 in Tabelle 4)
1 Einzelwerte jeweils für Dimefuron, Flazasulfuron, Flumioxazin, Ethidimuron, Thiazafluron sowie für neu zugelassene Wirkstoffe.

Einbauweisen von BM-F3 in technischen Bauwerken

BM-F3 Material ist in technischen Bauwerken in folgenden Einbausweisen der Ersatzbaustoffverordnung stark beschränkt einbaufähig.

Einbaukonfigurationen

Das Bodenmaterial der Klasse F3 (BM-F3) und Baggergut der Klasse F3 (BG-F3) haben verschiedene konkrete Verwertungsmöglichkeiten laut Tabelle 8 der Ersatzbaustoffverordnung:

  1. Als Decke, bitumen- oder hydraulisch gebunden, und als bitumengebundene Tragschicht.
  2. Für den Unterbau unter Fundament- oder Bodenplatten, sowie Bodenverfestigung unter einer gebundenen Deckschicht.
  3. Als Tragschicht mit hydraulischen Bindemitteln unter einer gebundenen Deckschicht.
  4. Für die Verfüllung von Baugruben und Leitungsgräben unter einer gebundenen Deckschicht, allerdings mit Einschränkungen je nach Grundwasserdeckschicht.
  5. Als Asphalttragschicht (teilwasserdurchlässig) unter Pflasterdecken und Plattenbelägen, sowie als hydraulisch gebundene Tragschicht (Dränbeton) unter Pflaster und Platten, auch hier mit Einschränkungen.
  6. Für Bettung, Frostschutz- oder Tragschicht unter Pflaster oder Platten mit wasserundurchlässiger Fugenabdichtung.
  7. Als Schottertragschicht (ToB) unter einer gebundenen Deckschicht, mit bestimmten Bedingungen.
  8. Als Frostschutzschicht (ToB), für Baugrundverbesserung und Unterbau bis zu 1 m ab Planum, unter einer gebundenen Deckschicht, mit spezifischen Einschränkungen.
  9. Für Dämme oder Wälle gemäß den Bauweisen A – D nach MTSE sowie für die Hinterfüllung von Bauwerken im Böschungsbereich in analoger Bauweise, wiederum mit bestimmten Bedingungen.
  10. Als Damm oder Wall gemäß Bauweise E nach MTSE, auch mit bestimmten Voraussetzungen.

Für die Verwertung in den genannten Verwendungen müssen bestimmte Bedingungen bezüglich der Zusammensetzung des Materials und der Eigenschaften der Grundwasserdeckschicht erfüllt sein.

Einbauweisen von BM-F3 in spezifischer Bahnbauweise

BM-F3 Material ist in spezifischer Bahnbauweise in folgenden Einbausweisen der Ersatzbaustoffverordnung beeingeschränkt einbaufähig.Fragen & Antworten

Was kostet die Entsorgung von BM-F3?

Die Kosten für die Entsorgung von Bodenmaterial BM-F3 liegen zwischen 15,00€ und 40,00€ zzgl. Transportkosten. Die Kosten für die Entsorgung von als BM-F3 eingestuftes Bodenmaterial sind regional und saisonal sehr unterschiedlich. Ausschlaggebende Faktoren sind die Verfügbarkeit und Kapazitäten der umliegenden Verwertungsmaßnahmen, welche aufgrund der starken Belastungen selten zu finden sind.

BM-F3 entsorgen in der Nähe?

Als BM-F3 eingestuftes Bodenmaterial kann aufgrund der hohen Belastung nur in bestimmten Verwertungsmaßnahmen mit hohen technischen Anforderungen entsorgt werden. Diese Art von Verwertungsmaßnahmen sind selten. Aus diesem Grund muss Bodenmaterial BM-F3 häufig über große Strecken transportiert werden. Stecken von 100km keine Seltenheit.

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