Was bedeutet BM-0* | Bodenmaterial der Klasse 0* nach EBV?

Was bedeutet BM-0* | Bodenmaterial der Klasse 0* nach EBV?

Bodenmaterial der Klasse BM-0* ist nach der Ersatzbaustoffverordnung als Boden mit minimalen Belastungen einzustufen und stellt die erste Qualitätsstufe für Bodenmaterial gemäß Ersatzbaustoffverordnung nach BM-0 dar. Es ist umwelttechnisch weitestgehend unbedenklich und kann mit minimalen Einschränkungen in fast allen Bauweise eingesetzt werden.







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Materialwerte für Bodenmaterial der Klasse BM-0*

Die Grenzwerte (Materialwerte) für Bodenmaterial der Klasse BM-0* sind in der Anlage 1 in der Tabelle 3 der Ersatzbaustoffverordnung detailliert aufgeführt. Generell wird unterschieden zwischen Schadstoffen im Feststoff oder im Eluat.

Die Materialklasse BM-0* kennt eine ähnliche Materialklasse BM-F0*. Für BM-0* und BM-F0* gelten andere Grenzwerte. Die Einstufung erfolgt anhand der Frembeimengungen. Sind diese kleiner 10% vom Volumen, spricht man von BM-0*. Bei Fremdbeimengungen von >10% jedoch <50%, fallt das Bodenmaterial in die Materialklasse BM-F0*.

Parameter im Eluat und Feststoff

Tabelle 3
Materialwerte für Bodenmaterial und Baggergut
Grenzwerte | Materialwerte BM-0* nach Ersatzbaustoffverordnung (EBV)
1 Die Materialwerte gelten für Bodenmaterial und Baggergut mit bis zu 10 Volumenprozent (BM und BG) oder bis zu 50 Volumenprozent (BM-F und BG-F) mineralischer Fremdbestandteile im Sinne von § 2 Nummer 8 der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung mit nur vernachlässigbaren Anteilen an Störstoffen im Sinne von § 2 Nummer 9 der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung. Bodenmaterial der Klasse  BM-0 und Baggergut der Klasse BG-0 erfüllen die wertebezogenen Anforderungen an das Auf- oder Einbringen gemäß § 7 Absatz 3 der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung. Bodenmaterial der Klasse BM-0 und Baggergut der Klasse BG-0 Sand erfüllen die wertebezogenen Anforderungen an das Auf- oder Einbringen gemäß § 8 Absatz 2 der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung; Bodenmaterial der Klasse BM-0* und Baggergut der Klasse BG-0* erfüllen die wertebezogenen Anforderungen an das Auf- oder Einbringen gemäß § 8 Absatz 3 Nummer 1 der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung. 2 Bodenarten-Hauptgruppen gemäß Bodenkundlicher Kartieranleitung, 5. Auflage, Hannover 2009 (KA 5); stark schluffige Sande, lehmig-schluffige Sande und stark lehmige Sande sowie Materialien, die nicht bodenartspezifisch zugeordnet werden können, sind entsprechend der Bodenart Lehm, Schluff zu bewerten. 3 Die Eluatwerte in Spalte 6 sind mit Ausnahme des Eluatwertes für Sulfat nur maßgeblich, wenn für den betreffenden Stoff der jeweilige Feststoffwert nach Spalte 3 bis 5 überschritten wird. Der Eluatwert für PAK15 und Napthalin und Methylnaphtaline, gesamt, ist maßgeblich, wenn der Feststoffwert für PAK16 nach Spalte 3 bis 5 überschritten wird. Die in Klammern genannten Werte gelten jeweils bei einem TOC-Gehalt von V 0,5 %. 4 Stoffspezifischer Orientierungswert; bei Abweichungen ist die Ursache zu prüfen. 5 Bei Überschreitung des Wertes ist die Ursache zu prüfen. Handelt es sich um naturbedingt erhöhte Sulfatkonzentrationen, ist eine Verwertung innerhalb der betroffenen Gebiete möglich. Außerhalb dieser Gebiete ist über die  Verwertungseignung im Einzelfall zu entscheiden. 6 Der Wert 1 mg/kg gilt für Bodenmaterial der Bodenarten Sand und Lehm, Schluff. Für Bodenmaterial der Bodenart Ton gilt der Wert 1,5 mg/kg. 7 Bodenmaterialspezifischer Orientierungswert. Der TOC-Gehalt muss nur bei Hinweisen auf erhöhte Gehalte nach den Untersuchungsverfahren in Anlage 5 bestimmt werden. § 6 Absatz 11 Satz 2 und 3 der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung ist entsprechend anzuwenden. Beim Einbau sind Volumenbeständigkeit und Setzungsprozesse zu berücksichtigen. 8 Die angegebenen Werte gelten für Kohlenwasserstoffverbindungen mit einer Kettenlänge von C10 bis C22. Der Gesamtgehalt bestimmt nach der DIN EN 14039, „Charakterisierung von Abfällen – Bestimmung des Gehalts an Kohlenwasserstoffen von C10 bis C40 mittels  Gaschromatographie“, Ausgabe Januar 2005 darf insgesamt den in Klammern genannten Wert nicht überschreiten. 9 PAK15: PAK16 ohne Naphthalin und Methylnaphthaline. 10 PAK16: stellvertretend für die Gruppe der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) werden nach der Liste der US-amerikanischen Umweltbehörde, Environmental Protection Agency (EPA), 16 ausgewählte PAK untersucht: Acenaphthen,  Acenaphthylen, Anthracen, Benzo[a]anthracen, Benzo[a]pyren, Benzo[b]fluoranthen, Benzo[g,h,i]perylen, Benzo[k]fluoranthen, Chrysen, Dibenzo[a,h]anthracen, Fluoranthen, Fluoren, Indeno[1,2,3- cd]pyren, Naphthalin, Phenanthren und Pyren. 11 Bei Überschreitung der Werte sind die Materialien auf fallspezifische Belastungen zu untersuchen. 12 Bei Quecksilber und Thallium ist für die Klassifizierung in die Materialklassen BM-F0*/BG-F0*, BM-F1/BG-F1, BM-F2/BG-F2, BM-F3/BG-F3 der angegebene Gesamtgehalt maßgeblich. Der Eluatwert der Materialklasse BM-0*/BG-0* ist einzuhalten.


Einbauweisen von BM-0* in technischen Bauwerken

BM-0* Material ist in technischen Bauwerken in folgenden Einbausweisen der Ersatzbaustoffverordnung beschränkt einbaufähig.

Einbauweisen von BM-0* in spezifischer Bahnbauweise

BM-0* Material ist in spezifischer Bahnbauweise in folgenden Einbausweisen der Ersatzbaustoffverordnung beeingeschränkt einbaufähig.

Fragen & Antworten

Was kostet die Entsorgung von BM-0*?

Die Kosten für die Entsorgung von Bodenmaterial BM-0* liegen zwischen 8,00€ und 23,00€ zzgl. Transportkosten. Die Kosten für die Entsorgung von als BM0* eingestuftes Bodenmaterial sind regional und saisonal sehr unterschiedlich. Ausschlaggebende Faktoren sind die Verfügbarkeit und Kapazitäten der umliegenden Verwertungsmaßnahmen.

BM-0* entsorgen in der Nähe?

Als BM-0* eingestuftes Bodenmaterial kann trotz minimaler Belastungen meist in der Nähe der Baumaßnahme entsorgt werden. Da dieses Material fast uneingeschränkt einbaufähig ist, muss das Material für eine ordnungsgemäße Entsorgung nur selten mehr als 50km transportiert werden. Stecken von 100km und mehr, sind bei höher belastetem Bodenmaterial durchaus üblich.



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